Wir haben mal noch mal in fremde Kochtöpfe geschaut, kürzlich in Berlin. Dort wird an schönen Wochenenden im Tiergarten ein gigantisches Grillfest gefeiert. Man sieht schon von weitem den Qualm, der Blick auf das Schloss Bellevue, wo unser Bundespraesident wohnt, ist durch Rauchschwaden komplett vernebelt. Wir sind durchspaziert und haben geguckt, was die Personen so alles zusammen auf den Bratrost legen. Rein berufliches Interesse! Besonders gut roch es bei den Türken. Wir haben offensichtlich so hartnäckig und begehrlich geguckt, dass man uns freundlich zum Probieren anbot. Die Hackfleischspiesse schmeckten wunderbar! Die Semmeln in warmer Milch einweichen, nach einer halben Stunde gut auspressen und zerpflücken. In der Zwischenzeit die Zwiebeln sehr fein in Würfel schneiden und im heissen Öl gemächlich weich weichdünsten. Sie sollen erst gegen Ende ein bisschen braun werden lassen - das hebt den Wohlgeschmack! Ebenfalls erst gegen Schluss die fein gehackten beziehungsweise geriebenen Knoblauchzehen hinzufügen - sie verbrennen leicht. Schliesslich die fein gehackte Petersilie einrühren, die jetzt ein bisschen zusammen fallen darf, und weich werden. Diese Mischung mit dem Faschierten in eine ausreichend große Schüssel befüllen. Die Gewürze hinzufügen, die zuvor in einem Mörser miteinander zerrieben werden, damit sich ihre Aromen aufschliessen und öffnen.
Alles ausführlich vermengen, am besten mit der sauberen Hand - so kann man sicher sein, dass das Ganze wirklich innig verbunden ist.
Den Teig in so viele Portionen teilen, wie man Spiesse hat - diese sollten in etwa 30 Zentimeter lang sein. Den Fleischteig höchstens in etwa 2 Zentimeter dick um den Spiess herum fest drücken, vorsichtig damit umgehen, damit nicht das Ganze auf der Stelle wiederholt abfällt.
Die Spiesse werden über der Holzkohle auf den eingeölten Bratrost gebettet. Erst wenn sich nach vier Min. die Unterseite geschlossen hat, den Spiess drehen; rundherum immer weiter drehen, bis das Faschierte braun und kross ist. Falls die Aussenschicht zu rasch verbrennt, den Bratrost höher legen! Aus restlichem Faschiertes kleine, flache Bouletten formen und ebenfalls auf dem Bratrost grillen.
Dazu gibt es eine knoblauchduftende Joghurtsauce: Dafür einen guten Naturjoghurt mit Pfeffer, Saft einer Zitrone, Salz und einem Schuss Olivenöl glatt rühren, ausreichend Knoblauch durch die Presse hinzufügen. Feingehackter Dill passt gut dazu beziehungsweise ebenfalls Schnittlauch. Sehr grosszügig unterziehen.
Und selbstverständlich braucht man das typische türkische Fladenbrot, von dem man sich ein Dreieck herausschneidet, in der Mitte eine Tasche einschneidet, wo hinein man eine Einheit vom Faschierten packt, das von dem Spiess gestreift wurde. Ein Klecks Joghurtsauce obendrauf, vielleicht noch ein Salatblatt dazwischen, ein paar Gurkenscheibchen und Tomatenwürfel - und fertig ist ein Döner der Superklasse!
Tipp: Kochen Sie nur mit hochwertigen Gewürzen - sie sind das Um und Auf in einem guten Gericht!