Schmackhafter Jungbrunnen

Olivenöl

Olivenöl ist das starke Rückgrat jeglicher mediterraner Küche von der Algarve bis nach Antalya.

Es beinhaltet nachweislich rund 1000 aktive biologische Wirkstoffe und besteht zu 76 Prozent aus der einfach ungesättigten Ölsäure.
Diese übt eine besondere Schutzwirkung auf das Blut aus, während die ebenfalls darin enthaltenen zweifach gesättigten Fettsäuren den Stoffwechsel befördern.

Kurzum: Olivenöl ist ein Jungbrunnen.

Olivenöl schützt nicht nur vor Krebs und Infarkt, sondern regt auch den Kreislauf an, verdünnt das Blut, senkt den Blutdruck, erhöht das gute HDL und reduziert das schlechte LDL-Cholesterin. Es regt die Verdauung an, wirkt mild abführend und beugt - was angesichts seiner Kalorienwerte fast paradox klingt - dem Übergewicht vor.

Dennoch gilt: Olivenöl ist nicht gleich Olivenöl, und wer sich der geschmacklichen wie auch ernährungsphysiologischen Vorzüge des Götterelixiers versichern will, der sollte auf Qualität und, wenn möglich, auch auf vollbiologischen Anbau achten.
Im Wesentlichen unterscheidet man neben dem seltenen und sehr teuren „Tropföl“, das noch vor der Pressung aus den zerkleinerten Oliven rinnt:

  • Natives Olivenöl extra, auch Extra vergine, Virgen extra oder Vierge extra genannt, ist leicht hellgrün, geschmacklich fein ausbalanciert und darf nicht mehr als 1% freie Fettsäuren enthalten.
  • Natives Olivenöl aus zweiter Pressung ist etwas dunkler, schmeckt kräftiger und darf nicht mehr als 2% freie Fettsäuren enthalten.
  • Raffiniertes Olivenöl, dem zur Geschmacksverbesserung häufig zwischen 5 und 15% Natives Olivenöl beigemischt wird, ist milder und weniger ausgeprägt in Geruch sowie Geschmack.

Der Herstellungsprozess ist in den vier großen Olivenölländern Europas - Italien, Frankreich, Spanien und Griechenland - ziemlich ähnlich. In modernen Ölmühlen werden die Oliven nach dem Waschen gemahlen und in einer Zentrifuge gepresst, bis das Öl austritt, das dann von allen wässrigen Bestandteilen getrennt wird.

Der im Deutschen oft gebrauchte Ausdruck der „Kaltpressung“ ist vom Gesetz her nicht definiert, bezeichnet aber generell das „ olio vergine“, das bei einer Temperatur von etwa 20-35 °C gewonnen, also „kalt“ gepresst wird. Das dabei entstehende Öl unterliegt jedoch, vergleichbar dem Wein, großen Unterschieden, die es schon wenige Kilometer weiter östlich oder westlich völlig anders schmecken lassen.

Geologische und mikroklimatische Abweichungen, Sortenvielfalt, aber auch Unterschiede in Baumschnitt und Bewässerung führen dazu, dass jedes Olivenöl seinen unverwechselbaren Geschmack hat, und dass man es sensorisch genauso penibel verkosten kann wie edlen Wein.

Autor: Christoph Wagner

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3 Kommentare „Olivenöl“

  1. ingridS
    ingridS — 25.2.2018 um 17:23 Uhr

    Auch in der Kosmetikindustrie wird Olivenöl verwendet.

  2. ingridS
    ingridS — 15.9.2017 um 20:02 Uhr

    Für Salate verwende ich meist Olivenöl, da es geschmacklich sehr gut ist.

  3. lsfabian
    lsfabian — 26.10.2014 um 06:41 Uhr

    Danke .. f .. ein sehr verständlich aufgeführter, informativer Beitrag ... mir ist klar ....dass Sie Keine Empfehlung geben dürfen dürfen..... allerdings .. eine Spanne für "schlechteres" und "GUTES" Olivenöl -- ausgedrückt in Geldwert .. wäre hier vielleicht für manchen Gast ein grosser Vorteil .. auch ich habe erst lernen müssen .. was man für ein wirklich "GUTES" Olivenöl ausgeben sollte .. Ich hoffe nicht das ich hier eine Proteststurm auslöse - der mich als Besserwisser hinstellt und natürlich jeder weiss was "GUTES OLIVENÖL" kostet .. es wäre vielleicht mal eine Anregung ?? - nachzufragen wieviel .. wer für was ausgibt .. - wobei mir klar ist das es NICHT IMMER das teuerste sein muss ..

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