Die transparenten, brüchigen, hauchdünnen Reispapierblätter, die man hierfür benötigt, gibt es im asiatischen Lebensmittelfachhandel. Man muss behutsam mit ihnen umgehen, weil sie leicht brechen, während sie noch trocken sind. Ebenso leicht reissen sie leider ebenso in eingeweichtem Zustand. Ausserdem kleben sie gleich aneinander, wenn man sie nicht getrennt voneinander aufbewahrt. Man taucht die Blätter einzeln in Wasser, breitet sie aneinander auf der Fläche aus und lässt sie so zu Beginn einmal einweichen. Sie verlieren dabei ihre Transparenz, werden milchig-opak. Man muss die weichen Blätter aneinander auf Tüchern ausbreiten, damit sie nicht aneinander kleben, und obendrein stets unter einem nassen Geschirrhangl bei geschlossenem Deckel behalten, damit sie nicht vorzeitig ein weiteres Mal austrocknen. Es empfiehlt sich aber, immer zwei Blätter aufeinander zu legen, dann sind sie garantiert stabil genug, um die Füllung zu halten.
Man bereitet eine Reihe solcher Blätter vor und hält zum Füllen auf dem Büfett Folgendes parat: Salatblätter, Küchenkräuter (Petersilie, Thaibasilikum, Koriandergrün etc.), Stangenzeller, Sojakeime, Gurkenscheiben, eingeweichte Glasnudeln oder Reisnudeln (aus Mungobohnen). Ausserdem einen China-Dip aus Hoisinsauce und Orangensaft.
Eingewickelt werden Krebsschwänze. Diese kauft man roh, ausgelöst und in bester Qualität, die man bei uns selbstverständlich nur tiefgekühlt bekommt. Sie werden zu Anfang mit kochend heissem Wasser übergossen, nach einer Minute abgegossen und dann abgekühlt abgeschreckt. Nach kurzer Zeit sind die Krebsschwänze aufgetaut, dank des Brühens appetitlich sauber und von makelloser Konsistenz.
Die Krebsschwänze mit kochend heissem Wasser blanchieren (überbrühen), abschütten, abschrecken und in etwa zehn min in kaltem Wasser baden, bevor sie ausführlich abgetrocknet werden. Falls nötig, von der Schale befreien, in jedem Fall der Länge nach halbieren und den möglicherweise noch vorhandenen schwarzen Darm entfernen. Mit Maizena (Maisstärke) einreiben.
Die Champignons in Stifte hobeln. Frühlingszwiebeln reinigen, das Weisse diagonal in feine Ringe, das Grün in zentimeterlange Stückchen schneiden.
Anschließend wird man besser in zwei beziehungsweise sogar drei Partien arbeiten, damit nicht zu viel auf einmal in den Wok kommt: Jeweils ein klein bisschen Öl erhitzen, den Wok schwenken, bis seine Wände von dem Öl überzogen sind. zu Beginn eine Einheit Krebsschwänze einfüllen, auf der Stelle mit der Bratschaufel rühren und mit Salz und Pfeffer würzen. Etwas Knoblauch, Chili, Ingwer, Champignons und Frühlingszwiebeln dazugeben. Mit Sojasauce und Reiswein sowie Koriandergrün beziehungsweise Thaibasilikum würzen. Das alles zusammen dauert keine zwei min. Zum Schluss nachwürzen. Bei zu viel Schärfe Zucker als Ausgleich einstreuen.
Die Gäste können sich einen Löffel davon gemeinsam mit den bereitgestellten Blättern und dem Gemüse in ein Reispapierblatt einschlagen. Vor dem Verspeisen jeden Bissen mit China-Dip würzen! China-Dip: Hoisinsauce aus dem Asienladen (eine süsslich-würzige Sauce, die man auch zur Pekingente gereicht) mit derselben Masse frisch gepresstem Orangensaft glatt rühren. Macht keine Mühe und schmeckt verführerisch!