Süß, scharf, salzig, sauer und bitter

Die 5 Geschmäcker

Eine der wesentlichsten Einteilungen von Nahrungsmitteln in der Ernährungslehre nach Traditionell Chinesischer Medizin ist jene nach den 5 Geschmacksrichtungen.

Jede Geschmacksrichtung ist einem der 5 Elemente zugeordnet und vermag auch eine ganz bestimmte Wirkung in unserem Organismus hervorzurufen. Dieses Wissen können wir uns zunutze machen. Um ausgewogen zu kochen und ein bekömmliches aber auch schmackhaftes Ergebnis zu erhalten, ist es hilfreich, wenn in unseren Mahlzeiten jeder der 5 Geschmäcker vertreten ist.

Der süße Geschmack
Der süße Geschmack ist dem Element Erde zugeordnet. Er nährt und befeuchtet und verteilt in alle Richtungen. Milz und Magen sind jene Organe, die in diesem Segment zu Hause sind. Der süße Geschmack sollte regelmäßig und ausreichend in unserem Speiseplan vertreten sein. Sein prominentester – wenn auch nicht gesündester - Vertreter ist Zucker. Diesen sollten wir allerdings nur in geringem Maß und möglichst hochwertig, also unraffiniert, zu uns nehmen. Der süße Geschmack, der uns in größeren Mengen empfohlen wird, stammt aus einer Vielzahl an Obst, Gemüse, Fleisch, Nüssen und Ölen, dazu gehören z.B. Karotten, Fenchel, Kürbis, gebratener Zwiebel, Hirse, Polenta, Mais, Rotkraut, Weißkraut, Rosinen, Walnüsse, Mandeln, Pinienkerne, Pilze, Eier, Kokosmilch, Kuhmilch, Butter, Käse, Rindfleisch, Kalbfleisch, Safran, Vanille, Äpfel, Birnen, Bananen, Weintrauben, Kirschen, Marillen, Tofu, Olivenöl, Sesamöl, Sonnenblumenöl, Süßholz, u.v.m.

Der scharfe Geschmack
Der scharfe Geschmack ist dem Element Metall zugeordnet. Er leitet nach oben und außen, bewegt und kann Stagnationen lösen. Sein zugeordnetes Element ist das Metall, die entsprechenden Organe Lunge und Dickdarm. Vertreter des scharfen Geschmackes sind u.a. Pfeffer, Ingwer, roher Zwiebel, Lauch, Frühlingszwiebel, Schnittlauch, Knoblauch, Curry, Chili, Rettich, Kren, Radieschen, Kresse, Pfefferminze, sowie eine Vielzahl an Gewürzen wie Lorbeer, Sternanis, getrockneter Thymian oder Basilikum.

Der salzige Geschmack
Der salzige Geschmack ist im Wasser Element zu Hause. Er leitet in die Tiefe, festigt unsere Knochen und kann Stagnationen auflösen. Die dazugehörigen Organsysteme sind Niere und Blase. Sein prominentester Vertreter ist Salz. Seinem Element entsprechend kommt er in sämtlichen Fischen und Meeresfrüchten ebenso vor, wie in Gepökeltem, Geräuchertem und Eingesalzenem. Schinken, Salami und Schweinefleisch gehören ebenso in diese Kategorie wie Oliven, Meeresalgen, Sojasauce, Tamari und Mineralwasser.

Der saure Geschmack
Der saure Geschmack gehört zum Element Holz. Sauer leitet nach innen, zieht zusammen und bewahrt die Säfte. Leber und Gallenblase entsprechen diesem Element. Wir finden den sauren Geschmack in Essig, Zitronen, Orangen, Mandarinen, Hagebutten, Petersilie, Himbeeren, Brombeeren, Preiselbeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren, Granatäpfeln, Topfen, Rahm, Sauermilch, Frischkäse, Sauerkraut, milchsauer vergorenem Gemüse, Sprossen, Weizen, Most, Weißwein, Tomaten, Rharbarbar, Kiwis, Sanddorn, Ananas und frischen Fruchtsäften.

Der bittere Geschmack
Der bittere Geschmack entspricht dem Feuer Element. Verbranntes wird im Geschmack bitter.
Bitter leitet nach unten und regt Transformation an. Auf Organebene entsprechen Herz und Dünndarm. Unter den Nahrungsmitteln begegnet uns der bittere Geschmack bei vielen Kräutern wie Gelbwurz, frischem Salbei, Wacholder, Paprika, Bockshornkleesamen, Beifuss, Bohnenkraut oder frischem Rosmarin. Weiters finden wir Bitterstoffe in Endiviensalat, Eisbergsalat, Radicchio, Artischocken, Löwenzahn, Ruccola, Grapefruit, Kaffee, Rotwein, Schwarztee, Grüntee, Schafgarbe, Roggen, gegrilltem Fleisch u.a.

Autor: Ulli Goschler

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