Nicht nur der muskelstrotzende Popeye schätzt das grüne Spinatkraut als herzhaften Kraftspender. Auch in unseren Küchen hat der Spinat eine starke Stellung, außergewöhnlich in der kalten Jahreszeit.
Bereits lange war es das ultimative Rezept: Man nehme einen gefrorenen Klumpen Spinat, lege ihn in die heisse Bratpfanne, lasse ihn zerrinnen lassen, ziehe noch ein wenig Rahm darunter, und fertig.
Der Spinat scheint auch eine besondere Beziehung zu Milchprodukten zu haben, denn die Italiener kombinieren ihn in vielen Gerichten mit Ricotta und Parmesan, die Engländer bereiten Spinatsouffles mit Eiern und Cheddar zu, und im Mittleren Osten sind es die Böreks aus Spinat und Feta.
Aus dem Osten, wahrscheinlich aus Persien, kam die Spinatpflanze übrigens mit den arabischen Stämmen und wohl ebenso mit den Kreuzrittern nach Spanien, Griechenland und dann in das restliche Europa, wo das Gemüse schon bald populär wurde, weil es rasch und einfach ~ und überdies das gesamte Jahr hindurch - anzubauen war.
Schon lange war man der Überzeugung, Spinat sei außergewöhnlich gesund wegen seines Eisengehaltes. Tatsache aber ist, dass der Organismus das Eisen nur in geringem Ausmass verwerten kann. Hingegen ist das Gemüse aus der Familie der Gänsefussgewächse - wie Mangold und Krautstiele - kalorienarm, dafür aber reich an Kalzium, Magnesium, Kalium sowie den Vitaminen A und C.
Und noch ein Irrtum, den es zu korrigieren gilt: Spinatreste können durchaus aufgewärmt werden, allerdings nur, wenn sie nicht stehen gelassen, sondern auf der Stelle gekühlt und für höchstens einen Tag aufbewahrt werden. Sonst beginnen nämlich die Mikroorganismen, die sich in Spinatresten vermehren, das natürlicherweise enthaltene Nitrat in Nitrit umzuwandeln, was für den Körper - insbesondere bei Kleinkindern - gefahrlich werden kann. Diese Regel gilt genauso, wenn Spinat, sei es bspw. für Füllungen, vorbereitet und erst später verwendet wird.
Im Handel angebotener tiefgekühlter Spinat allerdings kann unbedenklich genossen werden, denn dieser wird entweder pasteurisiert oder nach der Herstellung auf der Stelle tiefgekühlt.
Tipp: Wussten Sie, dass eine Schale Spinat ca. 50 Prozent des Magnesiumbedarfs deckt?