Gefüllte Buchteln mit Powidl

Wie so vieles in der Wiener Küche stammt das süße Germteiggebäck aus der Zeit der Donaumonarchie, als das österreichische Kaiserreich noch die Städte Wien, Prag und Budapest vereinte. Seinen Ursprung hat es in Böhmen, weshalb man sich in Österreich bei der Einbürgerung des tschechischen Wortes »Buchty« bediente. Doch die Idiomatik ist uneinheitlich. Was an dem einen Ort Buchteln sind, heißt zwei Gassen weiter Wuchteln, um die Ecke dann doch Buchteln und an der übernächsten Tür wieder Wuchteln. Letztendlich meinen aber alle WienerInnen das Gleiche - ein flauschiges Germteiggebäck, gefüllt mit Powidl und ordentlich Staubzucker drauf. Es schmeckt am besten frisch aus dem Ofen, lauwarm und mit Vanillesauce serviert.

Zutaten

Zubereitung

  1. GERMTEIG Aus den Zutaten einen Germteig nach dem Grundrezept auf Seite 208/209 zubereiten. An einem warmen Ort gehen lassen, bis sich sein Volumen verdoppelt hat.
  2. BUCHTELN FORMEN Die Butter schmelzen und eine passende Form damit ausstreichen. Buchteln werden traditionell in einer Bratreine aus Email gebacken, eckig oder rund. Den aufgegangenen Teig zu einer dicken Rolle formen und in zehn gleich große Stücke schneiden. Mit den Fingern flach drücken. In die Mitte der Teigscheiben ein Löfferl Powidl setzen. Dann die Ränder gleichmäßig hochziehen und oben fest zusammendrücken. Die Packerl in die flüssige Butter tauchen oder mit einem Pinsel rundherum einstreichen. Durch das Fett lassen sich die Buchteln nach dem Backen wieder voneinander trennen. Mit der Naht nach unten in die Form setzen und mit der restlichen Butter übergießen.
  3. GEHEN LASSEN Die Buchteln in der Reine noch einmal an einem warmen Ort gehen lassen, bis sie sich deutlich vergrößert haben. Währenddessen das Backrohr auf 180°C Ober-/ Unterhitze vorheizen. Die Form in den Ofen schieben und die Buchteln etwa 3o Minuten goldbraun backen. Nur mit Staubzucker bestreut genießen oder, noch besser, in einer kanariengelben Safran-Vanillesauce schwimmen lassen (Rezept Seite 212).

Tipp

»Das is' mir POWIDL!«, sagt der Wiener, wenn ihm etwas egal ist, und meint damit aber auch ein dick eingekochtes Zwetschkenmus, das zum Füllen von Buchteln, Tascherln und Knödeln verwendet wird. Im Unterschied zu Marmelade wird dieses nicht mit Zucker hergestellt, sondern durch stundenlanges Einkochen und damit verbundenes Reduzieren an Flüssigkeit eingedickt.

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