Grieß ist ein oft verkanntes Lebensmittel

Kochen und Backen mit Grieß

Grieß - Variantenreich in der Zubereitung: Wer bei der Zubereitung von Grieß nur an das klassische Grießkoch denkt, liegt weit daneben, denn dieses Lebensmittel kann als Zutat in beinahe allen Bereichen unserer Speisen verwendet werden. Grießknödel sind beliebte Beilage zu Fleisch. Die überall bekannten Grießnockerl sind nicht die einzige Suppeneinlage aus Grieß. Hier gibt es auch die Grießschnitte, die aber auch gebraten wiederum als Beilage köstlich schmeckt. Aus der mediterranen Küche entliehen ist die Polentaschnitte, die mit Gemüse und Käse überbacken eine Köstlichkeit darstellt. Sie ist auch im Sommer vom Grill nicht zu verachten, z.B. zu Fisch oder Fleisch. Als Dessert kommt Grieß in Form von Grießpudding oder in der edleren Variante als Grießflammerie auf den Tisch. Er wird aber auch gerne für Kuchen oder Aufläufe verwendet. Süßspeisen mit Grieß harmonieren meist sehr gut mit Obst.

10 Tipps & Tricks rund um das Thema Grieß

  • Wer besonders feine Grießnockerl haben möchte, bekommt im Handel auch speziellen Grieß für die kleinen Nockerl. Eine schöne Form erhalten Sie, wenn man sie zwischen zwei Löffeln dreht.
  • Wenn man Nockerlteig zubereitet, sollte dieser immer eine Weile rasten. Grieß benötigt eine Weile, bis er aufquillt und die richtige Festigkeit erhält.
  • Lagern Sie Grieß nicht in der Originalverpackung, sondern bewahren Sie ihn bevorzugt in Glas- oder Kunststoffbehältern auf. Er zieht leicht Feuchtigkeit und Gerüche an und darüber hinaus kann sich die gefürchtete Lebensmittelmotte nicht einnisten.
  • Polenta kann wunderbar als cremige Beilage, pikant gewürzt, gereicht werden. Machen sie diese ein wenig fester, streichen sie das Ganze fingerdick auf ein Blech und lassen Sie es auskühlen.
  • Zurechtschneiden und grillen – schmeckt hervorragend zu Fisch.
  • Ist die Füllung für einen süßen oder pikanten Strudel zu flüssig geraten, kann Grieß helfen, dies auszugleichen. Grieß nimmt Flüssigkeit auf und die Fülle wird kompakter.
  • Wenn Sie laut Rezept Grieß in Milch oder in einen Fonds einlaufen lassen müssen, rühren Sie dabei gut um. Am besten verwendet man einen Schneebesen. Und rühren Sie danach auch noch weiter. Grieß klumpt leicht und kann sich ebenso schnell am Topfboden anlegen.
  • Wenn Sie Grießkoch nicht süßen, können die Reste mit Gewürzen und einem Ei verrührt wunderbar als Suppeneinlage weiter verwendet werden.
  • Für Kinder- und Babynahrung gibt es im Handel besonders feine Grießarten, die nicht mehr aufgekocht werden müssen. Man lässt Sie nur noch in die warme Flüssigkeit einrieseln.
  • Erdäpfelteig kann mit Grieß angereichert werden, wenn er zu weich geraten ist. Dies gibt ihm die richtige Konsistenz, um ihn weiter zu verarbeiten.
  • Auch im Topfenteig ist eine Spur Grieß von Vorteil. Besonders wenn man Obstknödel zubereiten möchte, schmeckt der Teig feiner und besser, wenn man ihn mit Grieß zubereitet.


Grieß ist mehr als nur Breikost

Der Großteil von uns wird sich bei dem Gedanken an Grieß wohl an seine Kindheit erinnern. Damals haben die Mamas und Omas den Kleinen mit Vorliebe Grießkoch bereitet. Manche haben daran noch gute Erinnerungen. Für Andere bedeutet Grießkoch aber einen „kulinarischen Albtraum“ weil sie immer noch an strenge Eltern denken, die verlangten, alles aufzuessen. Heute ist diese Getreidevariante beliebte Zutat in der pikanten und der süßen Küche. Selbst wenn die Erinnerungen an den Grießbrei nicht die besten sind, sollte man die heutigen Köstlichkeiten mit dieser Getreidevariante unbedingt versuchen.

 

Von der Produktion zu den Arten

Grieß ist ein Getreidemahlerzeugnis. Die Herstellung ähnelt der von Mehl, allerdings ist er um einiges grober. Die Grießkörnchen sind etwa 0,3 bis 1 Millimeter groß, weißlich bis Gelblich-braun und rund bis kantig. Die Hauptrolle in unserer Region spielt Weizengrieß. Man unterscheidet den Weichweizengrieß und den Hartweizengrieß. Auch aus Gerste, Dinkel, Hafer, Hirse und Buchweizen wird Grieß hergestellt, der allerdings schwerer im Handel zu finden ist. Besonders in den mediterranen Regionen ist die Polenta die bevorzugte Art. Doch in den letzten Jahren gewinnt diese auch in unserer Küche wieder mehr an Bedeutung.


Das richtige Produkt für verschiedene Gerichte

Hartweizengrieß eignet sich für jede Zubereitungsart. In der süßen Küche kann er für Pudding und Schmarrn, in der pikanten für Knödel oder Grießnockerl verwendet werden. Ebenso wird der Hartweizengrieß zur Herstellung von Teigwaren verwendet.
Weichweizengrieß ist sehr feiner Grieß, der sich für die Herstellung von Babynahrung und Grießbrei eignet. Er kann aber auch für alle Desserts, Süßspeisen oder für Knödel verwendet werden.

Grieß aus anderen Getreidesorten hat in unserer klassischen Küche eine untergeordnete Bedeutung. Diese Sorten erleben aber durch die zunehmend vollwertige, vegane oder vegetarische Kost einen Aufschwung.

 

Grieß als hochwertiges gesundes Lebensmittel

Hochwertige Inhaltsstoffe machen Grieß zu einem wertvollen Lebensmittel. Er hat einen hohen Anteil an Kohlenhydraten und dabei sehr wenig Fett. Eiweiß, Ballaststoffe, Vitamine der B-Gruppe, E und K sowie Folsäure enthält er ebenso wie Mineralstoffe und Spurenelemente. Damit ist Grieß nicht nur ein sehr gesundes Lebensmittel, sondern auch schmackhaft und vielseitig verwendbar. Er ist kostengünstig und eignet sich für eine gesunde und ausgewogene Ernährungsweise. Nachdem er gut zu lagern ist, hat man immer einen Vorrat zu Hause.


Grieß ist viel zu schade, um ihn einfach nur für Grießkoch zu verwenden. Er ist unglaublich vielseitig und schmeckt dabei auch noch. Selbst wenn noch negative Kindheitserinnerungen vorhanden sind, so kann man die mit Sicherheit mit der einen oder anderen Köstlichkeit vergessen.

Autor: ichkoche.at

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9 Kommentare „Kochen und Backen mit Grieß“

  1. ingridS
    ingridS — 25.6.2018 um 11:56 Uhr

    Außer den genannten Arten gibt es auch noch Mais- und Reisgrieß. Ist oft in Babynahrung enthalten.

  2. Bachl
    Bachl — 8.4.2018 um 10:02 Uhr

    Den feinen Gries für Babybrei, den man nur einzurühren braucht, koche ich trotzdem einmal auf. Dadurch wird er sämiger und man braucht nicht soviel Gries für den Brei

  3. Roswitha Fischaleck
    Roswitha Fischaleck — 6.9.2015 um 11:30 Uhr

    Ich habe Griessemmeln gegessen. Gibt es dazu vielleicht ein Rezept? 'Vielen Dank.

    • Silvia Wieland
      Silvia Wieland — 8.9.2015 um 10:38 Uhr

      Liebe Roswitha Fischaleck, leider haben wir kein Grießsemmelrezept. Sicher kann man dafür ein normales Semmelrezept verwenden und einen Teil Mehl mit einem Teil Grieß ersetzen. Viel Erfolg beim Ausprobieren. Mit kulinarischen Grüßen aus der Redaktion

  4. Bienenkönigin
    Bienenkönigin — 25.7.2015 um 09:03 Uhr

    Guter tip , dass man Grieß in den topfenteig geben kann. Mach ich beim nächsten Mal. Danke

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