(Solanum tuberosum)

Kartoffel

Worauf muss ich beim Kochen achten? Kaufen Sie möglichst immer papierverpackte Erdäpfel! Nicht nur der Umwelt, sondern auch Ihrer Gesundheit zuliebe. In Plastikbehältern kann nämlich wesentlich weniger Wasser verdunsten, weshalb die Kartoffeln schneller zu schimmeln beginnen und sich kürzer halten. Überprüfen Sie vor der Zubereitung, ob die Schale über große Flächen starke Verfärbung aufweist. Wenn ja, sortieren Sie diesen Erdapfel aus, da er bereits schon giftiges Solanin enthält. Die aus den Erdäpfeln wachsenden Triebe bzw. rosa-bläulichen Blüten sind nämlich die eigentlichen Früchte, die wegen Ihres hohen Giftstoffanteils gesundheitsschädlich sind. Schneiden Sie also solche Stellen also stets sorgfältig hinaus. Um eine Verfärbung nach dem Schälen zu verhindern, ist es ratsam die geschälten Erdäpfel in kaltes Wasser zu legen, bewahren Sie sie jedoch nicht zu lange darin auf, da sonst wertvolles Vitamin C verloren geht. Achten Sie beim Kochen auf die Auswahl der richtigen Sorte, schon beim Erdäpfelschälen werden Sie dafür dankbar sein.

Eine kleine Kulturgeschichte der Kartoffel
Die Kartoffel ist der stille Star der internationalen Küchenwelt schlechthin, und zwar von Afrika bis Indien und vom heimischen Kochtopf bis nach Amerika. Genau dort, genauer gesagt auf der südamerikanischen Hochebene, beginnt auch der Ursprung der Erfolgsstory der tollen Knolle. Schon 200 n. Chr. ist ihr Anbau im peruanischen Hochland historisch belegt. Bis der Erdapfel allerdings zum ersten Mal auf europäischen Boden fiel, waren bereits über 2000 Jahre abendländischer Geistesgeschichte geschrieben. Vermutlich war es Christoph Kolumbus, der sie von seinen Entdeckungsreisen 1492 als Zierpflanze nach Europa brachte. Ihre nahrhafte Wirkung war damals jedoch noch nicht bekannt. Ganz im Gegenteil: Sie galt als schwer verdaulich und giftig. Als dann sogar schon Maria Theresia Erdäpfel anbauen ließ, um vor drohenden Hungersnöten zu retten, erkannt man dann doch letztendlich ihre nahrhaften Qualitäten.

Biologisches
Botanisch lassen sich die unterirdisch wachsenden Nachtschattengewächse, deren Pflanzen bis zu einem Meter hoch über den Boden wachsen können, nach Knollenform, Erntezeit, Schale, Größe, Farbe, Geschmack oder Stärkegehalt unterscheiden. Grob vereinfacht kann man aber drei verschieden Kochtypen unterscheiden:

  • Speckige Kartoffelsorten (Festkochende Kartoffel): Sie halten im Kochtopf fest zusammen und zerfallen nicht all zu schnell.
  • Vorwiegend festkochende Kartoffel: Im bereits gegarten Zustand erkennen Sie diese Sorten leicht an Ihrer etwas weicheren und ein bisschen mehligeren Struktur, jedoch halten sie im Kochtopf immer noch recht gut zusammen. Besonders früh reifende Erdäpfel bezeichnet man auch als Heurige, die in Österreich Ende Mai/Anfang Juni geerntet werden.
  • Mehligkochende Kartoffel (mehlige Kartoffel): Die mehligen Erdäpfel haben nach dem Kochen kaum Zusammenhalt und eine fast schon breiige, grobkörnige Konsistenz


Für Körper und Gesundheit

Nicht alle mögen Erdäpfel. Rudolf Steiner beispielsweise, der große Anthroposoph, mochte sie gar nicht. Die Erdäpfel, meinte er sinngemäß, würden zum Teil erst im Gehirn "verdaut" und zögen dem Menschen daher Denk- und Willenskräfte ab. Auch wenn Steiner sich mittlerweile als Vater des biodynamischen Landbaus gerade in Agrar- und insbesondere in Weinbaukreisen allerhöchster Wertschätzung erfreut, so hat er sich mit seiner Skepsis gegenüber den "materialistischen Erdäpfeln" gottlob nicht durchgesetzt. Die Kartoffel, die zu 75% aus Wasser und zu 20% aus Stärke besteht, ist nämlich nicht nur ein kulinarischer sondern auch ein vitaminreicher Genuss. Stolz ist nämlich nicht nur der Anteil an Vitamin C und Vitamin B, der in einer Knolle enthalten ist. Auch durch die vielen Mineralstoffe, wie Calcium, Magnesium, Phosphor und Eisen, ist der Erdäpfel eine wichtige Quelle, um das Säure-Basen-Verhältnis im Körper aufrecht zu erhalten.

Das Wichtigste über die Kartoffel finden Sie kurz und knapp in diesem Video

Autor: Ruth Wagner

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13 Kommentare „Kartoffel“

  1. risi e bisi
    risi e bisi — 6.8.2021 um 17:57 Uhr

    ...Erdaepfel, gebraten,gebacken,gekocht,frittiert, im Salat, als Snack, als Beilage,als Hauptspeise, als Dessertes gibt nichts vielseitigeres LG - Arrivederci

  2. Bachl
    Bachl — 3.10.2018 um 10:09 Uhr

    Hat man Kartoffel, Mehl, Eier und länger haltbare Milch im Haus, so kann man sich über längere Zeit ernährungsmäßig im Katastrophenfall über Wasser halten. Wir hatten vor einigen Jahren einen sehr harten Winter mit Unmengen von Schnee, also einen echten Katastrophenwinter. Mit diesen Grundnahrungsmitteln war das kein Problem, bis wieder alle Wege und Straßen passierbar waren.

  3. ingridS
    ingridS — 25.5.2017 um 20:56 Uhr

    Auch Kartoffelsalat ist eine Beilage und da sind meiner Meinung nach, die Kipfler unschlagbar.

  4. heuge
    heuge — 19.1.2016 um 10:37 Uhr

    Die beste Beilage und oft Hauptspeise

  5. Helmuth1
    Helmuth1 — 27.5.2015 um 09:33 Uhr

    Leider gibt es bei uns im Geschäft nur eine Sorte mit Papier und die gibt es jetzt auch schon wieder bis August nicht mehr. Mir sind festkochende Erdäpfel weit lieber als mehlige. Mehlige nur wenn ich muss (Teig, Püree...)

  6. Chrissi-Maus
    Chrissi-Maus — 17.5.2015 um 13:05 Uhr

    Kartoffeln geben viel Energie für den Tag und sind gut verträglich! !

  7. hetschi
    hetschi — 16.5.2015 um 19:47 Uhr

    Erdäpfel sind auf jeden Fall was Feines -Heurige in Butter geschwenkt und eine Schüssel grünen Salat dazu - einwirklicher Leckerbissen!!!

  8. Elli1963
    Elli1963 — 11.5.2015 um 14:21 Uhr

    Kartoffeln sind für mich ein Grundnahrungsmittel, ohne würde mir richtig was fehlen, ... und wäre ich nicht voll berufstätig, würde ich verschiedene Sorten anbauen.

  9. cp611
    cp611 — 22.3.2015 um 12:28 Uhr

    Ich liebe Kartoffeln

  10. rommar
    rommar — 11.12.2014 um 14:10 Uhr

    Leicht vorgekochte Kartoffel kann man auch wie ein Schnitzerl panieren und mit einer Sauche Tartare servieren.Sie sollten aber gleich gegessen werden.

  11. Wuppie
    Wuppie — 27.8.2014 um 08:52 Uhr

    Wenn es nur mehr mehlige Kartoffel gäbe- wenn, dann mindestens doppelt so teuer als feste - warum eigentlich? Ich spreche von Vlbg.- in anderen Bundesländern mag es vielleicht anders sein.

    • Biofreak
      Biofreak — 1.4.2015 um 20:24 Uhr

      Kaufen Sie die Kartoffeln direkt vom Bio-Bauern, da kosten die Mehligen wie die Festen gleichviel, bei uns im Lungau wenigstens.Kartoffeln sind ein wunderbares , preiswertes und gesundes Lebensmittel , aus dem man hunderte leckere Gerichte zaubern kann, vor allem für die schmale Brieftasche

    • Wuppie
      Wuppie — 1.4.2015 um 21:10 Uhr

      Ja, und wo ist der Bio-Bauer in Vorarlberg? Hier gehen die Uhren etwas anders als bei Euch- Vorarlberg ist kein Kartoffelanbaugebiet.

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