Pickelsteiner oder Pichelsteiner - Bayern

Zutaten

Portionen: 6

  •   250 g Schweineschulter (ohne Knochen)
  •   250 g Rindfleisch; Dicker Bug
  •   250 g Lammschulter (ohne Knochen)
  •   2 Rindermarkknochen
  •   2 Zwiebel
  •   750 g Erdäpfeln (festkochend)
  •   400 g Knollensellerie
  • 300 g Karotte
  •   2 Petersilienwurzel
  •   1 Porree (Stange, groß)
  •   1 EL Öl
  •   500 ml Rindsuppe
  •   Salz
  •   Pfeffer
  •   1 Bund Petersilie
  •   1 Bund Schnittlauch

Zubereitung

  1. Alle Fleischsorten in mundgerechte Würfel (ca. 3 x 3 cm) schneiden, Zwiebeln grob hacken, Porree der Länge nach halbieren und in fingerdicke Stückchen schneiden, über gebliebenes Gemüse in etwa 5 mm dicken Scheibchen schneiden.
  2. Öl in einem großen Bräter erhitzen und Markscheiben darin bei schwacher Temperatur ausbraten, herausnehmen und zur Seite legen.
  3. Fleischwürfel bei starker bis mittlerer Hitze im selben Fett braun anbraten und wiederholt herausnehmen. Zwiebeln und Erdäpfeln in Portionen anbraten und aus dem Kochtopf nehmen. Gemüse ebenfalls in Portionen anbraten und herausnehmen.
  4. Bräter schichtweise mit Gemüse, Erdäpfeln und Fleisch befüllen, mit Salz und Pfeffer würzen. Als Abschluss Erdäpfeln hineingeben und darauf die Markscheiben legen. klare Suppe an den Seiten zugiessen.
  5. Das Pickesteiner bei starker Temperatur zum Kochen bringen und bei geschlossenem Deckel bei schwacher Temperatur eineinhalb Stunden gardünsten.
  6. Petersilie und Schnittlauch zerkleinern und Pickelsteiner damit überstreuen.
  7. Info
  8. In einem anderen Werk "Das altbayrische Küchenjahr" verlegt die gleiche Autorin das erste Pickelsteineressen aber in das Jahr 1839. Wieder ist es sein Namenstag, an dem "seine Gnaden, der Kgl.
  9. B. Rias-Bucher berichtet aber, dass das Problem jedoch keineswegs aufgelöst ist: das Städtchen Regen, nördlich von dem Büchelstein im Bayerischen Wald gelegen, feiert alljährlich ein Pickelsteiner Fest in Juli, am ersten Sonntag nach Jakobi. Für einen anderen Autor ist 1830 das Pickelsteiner Jahr.
  10. Und dann kommt noch der berüchtigte Panduren-Oberst Freiherr Franz von der Trenck mit seinen Soldaten. Der wilde Mann soll eine Bäuerin aus einem Dorf bei Regen vor die unangenehme Alternative "Essen oder evtl. Leben" gestellt haben. Die arme Frau entschied sich selbstverständlich fürs Essenkochen und suchte flugs gemeinsam, was sie an Essbarem fand: ein bisschen Gartengemüse, ein paar Stücke Fleisch und ein paar Erdäpfeln. Alles kochte sie in einem großen "Pichel", wie es in der Geschichte heisst, über dem Feuer. Und seitdem heisst der Eintopf ebenso "Pichelsteiner". Das muss sich übrigens noch vor 1746 abgespielt haben, denn in diesem Jahr wurde Trenck wegen Kriegsgreuel zum Tode verurteilt, dann aber zu lebenslanger Haft begnadigt.
  11. Ferner berichtet B.Rias-Bucher, dass es "Pichel" für Topf im Deutschen aber nicht gibt. Auch nicht im Bayerischen - wäre das Gericht nach dem Topf benannt, würde es eventuell "Hafnsteiner" heissen.
  12. Vermutlich stammt das erste Pickelsteiner von einem norddeutschen "Einwanderer", und die Bayern haben es sich nur "unter den Nagel gerissen".
  13. Unser Tipp: Frischer Schnittlauch ist deutlich aromatischer als getrockneter!

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