Schärfegrad 0-10

Kleine Chilikunde

Warenkundliches Wissen um die "scharfen Sachen".
Zwischen dem schlichten Paprikafreund und dem "Häuptling Lederne Zunge" liegen zehn Schärfegrade.
Die Einstiegsdroge für Anfänger ist der in der Extremadura angebaute und vor dem Mahlen über Eichenholz geräucherte PIMENTON DE LA VERA, der als klassischer Chili der Chorizo-Wurst einen Schärfegrad von 0-4 aufweisen kann. Also: Klein anfangen!

  • In Ungarn, dem Mutterland des Paprikas, isst man zwar gerne scharf, aber selten "„wirklich scharf", weshalb sich der ungarische KIRSCHPAPRIKA auf der internationalen Schärfeskala mit den Stufen 1-5 auch im unteren bis mittleren Bereich aufhält.

  • Eine vor allem in Südeuropa sehr populäre Chili-Variante sind die dem mexikanischen Cayenne-Chili ähnlichen, aber etwas milderen PEPERONCINI (Schärfegrad 2-6), eine Sorte mit bis zu 20 cm langen spitz zulaufenden Schoten, die sowohl frisch als auch getrocknet und gerieben verwendet werden kann und eine der wichtigsten Grundlagen der Pasta- und Pizzaküche bildet.

  • Ein nicht nur gangbarer, sondern sehr wohlschmeckender Kompromiss zwischen flau und "wow" ist der mit Schärfegrad 5 ziemlich "handsome" JALAPEÑO-CHILI, der uns in vielen Nachos, Chips und Dipsaucen begegnet, aber auch zum Füllen und für Salate geeignet ist.

  • Hocharomatisch, aber immer noch nicht schneidend (Schärfegrad 6) ist der SERRANO, der fast ausschließlich in ungetrocknetem Zustand, vor allem für die Tex-Mex-Saucenküche, verwendet wird und sich auch gut einfrieren lässt.

  • Schärfegrad 8 weist der grüne bis orangerote TABASCO auf, der hierzulande fast ausschließlich in Form der gleichnamigen Essig-Würzsauce konsumiert wird. Er ähnelt auch dem portugiesischen PIRI-PIRI, der wichtigsten Zutat des höllenscharfen Piri-Piri-Huhns.

  • Als klassischer Chili für die asiatische Küche gilt der THAI-CHILI mit seinen grünen bis roten, äußerst schlanken und wohlgeformten, aber nur ein paar Zentimeter langen, sehr beißenden (Schärfegrad 8), aber auch fruchtigen Schoten.

  • Der klassische mexikanische CAYENNE-CHILI (Schärfegrad 8) wird, vor allem auch in der Cajun-Küche von New Orleans, als zwar beißend-scharfes, aber auch zartbitterrauchiges Seafood-Gewürz verwendet.

  • Der ungekrönte König unter den Scharfmachern dieser Welt ist der HABANEROCHILI mit Schärfegrad 10, dessen Genuss nur geübten Hardcore-Chiliasten mit Tropenerfahrung ohne Einschränkungen empfohlen werden kann.

Autor: Christoph Wagner

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10 Kommentare „Kleine Chilikunde “

  1. Karin Genzke
    Karin Genzke — 6.8.2022 um 19:12 Uhr

    Wir lieben es scharf zu essen, aber nicht so scharf, dass man nichts anderes mehr schmeckt. Daher lieben wir JALAPEÑO-CHILI, den wir auch gerne räuchern.

  2. Salzerl
    Salzerl — 22.7.2016 um 14:59 Uhr

    Es ist meist schwierig frische und scharfe Chilis zu bekommen. Wo kauft ihr die ein, irgendwelche Tips? Hatte in letzter Zeit immer dieSorte "fire Flame" aus dem Supermarkt. Schmeckt nett scharf, ist aber nicht höllisch. Leider innen oft etwas holzig...vielleicht nicht mehr ganz so frisch....

    • ichkoche.at / Julia  H.
      ichkoche.at / Julia H. — 25.7.2016 um 16:56 Uhr

      Liebe Salzerl, eine große Auswahl an Chilis in allen Schärfegraden, sowohl frisch als auch getrocknet, gibt's z.B. bei der Chili-Werkstatt: www.chiliwerkstatt.at Mit kulinarischen Grüßen - die Redaktion

    • Alexander Tuch
      Alexander Tuch — 21.3.2015 um 21:16 Uhr

      Jap die bhut jolokia ist um einiges schärfer als habaneros, liegt jedoch in der rangliste der schärfsten sorten immer noch nicht an erster stelle. Als schärfste sorte wird derzeit die carolina reaper geführt. Mir sagt geschmacklich jedoch die zweitplatzierte trinidat scorpion moruga mehr zu, sie ist echt extrem geschmacksintensiv, eine halbe schotw für 8 personen reicht je nach speise was stärke und auch geschmack angeht oft schon voll und ganz. Ich will keine werbung machen aber wer solche schoten im sommer frisch und lokal bestellen will kann bei firelandfoods.at rein schaun, bester anlaufpunkt den ich in österreich kenne

  3. EWG
    EWG — 15.11.2016 um 17:01 Uhr

    Ich kaufe im Frühling immer schon Früchte tragende Pflanzen am Markt oder in Gärtnereien- so habe ich immer frische Habaneros zur Hand . Wenn viele zu gleich reifen mache ich Chilisalz, Saucen oder trockne sie.

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