Das Modell des inneren Kochtopfs

Warme Füße durch richtige Ernährung

In der Traditionellen Chinesischen Medizin sind wir mit dem Begriff des „3fachen Erwärmers“ konfrontiert – einem in der westlichen Medizin in dieser Form nicht existentem Funktionskreis. Der 3fache Erwärmer teilt sich in oberen, mittleren und unteren Erwärmer und ist generell für die Bildung, Umwandlung und Bewegung von Flüssigkeiten in unserem Körper verantwortlich. Wie sein Name schon sagt, geht es hierbei u.a. um die richtige Temperatur und den Vorgang des Erwärmens.

Unser innerer Kochtopf
Häufig wird dieses Modell mit einem Kochtopf verglichen, der u.a. wenn er die richtige Temperatur hat, aus Flüssigkeiten Dampf erzeugen kann. Wenn unser innerer Kochtopf, mit der entsprechenden Temperatur gespeist stetig leise dahin köchelt, kann die Energie aus der Nahrung gut aufgeschlossen werden, die nötige Flüssigkeit zur Lunge aufsteigen und „Reines von Unreinem“ getrennt, also ausgeschieden werden. Unser Stoffwechsel funktioniert und wir werden gut mit Blut und Qi versorgt.

Kalter Topf kocht nicht
Kalte Lebensmittel wie Mineralwasser, Joghurt, frisches Obst und Rohkost im Übermaß kühlen unseren „Kochtopf“ zu sehr ab. Wird die Temperatur zu gering, wird der Inhalt des Topfes nie richtig warm – es kann kein Dampf zur Lunge aufsteigen und das Aufschließen und Verarbeiten der zugeführten Nahrung – und damit die Gewinnung des wertvollen Qi – unserer Energie – funktioniert nicht oder nur unzureichend. Die Ausschneidung von Schlacken und Abfallstoffen ist zudem behindert. Dann fühlen wir uns müde, frieren leicht, leiden unter Durchfall und sind anfällig für Erkältungen.

Anbrenngefahr
Ist hingegen die Flamme zu groß, verbrennt der Inhalt des Topfes. Stress, zu scharfes und heißes Essen, Alkohol, Frittiertes und Gegrilltes im Übermaß beispielsweise verletzen unser Blut, machen uns unruhig und anfällig für Entzündungen, Verstopfung oder Schlafstörungen.

Der goldene Mittelweg
Damit dieses sensible System optimal funktioniert, muss es laufend ausgeglichen und u.a. auch der Jahreszeit angeglichen werden. Im Winter können wir mit wärmender Nahrung „von innen heizen“, im Sommer können wir unserem Organismus gezielt beim Kühlen helfen.

Regelmäßig warm essen schützt vor kalten Füßen
Mehrmals täglich warm zu essen ist das wirkungsvollste Rezept gegen kalte Füße! Bereits beim Frühstück damit zu beginnen, ist besonders effizient. Probieren Sie es aus: Essen Sie zum Frühstück statt dem gewohnten Marmeladetoast, Schinkenbrot oder der Käsesemmel einen warmen Getreidebrei mit gerösteten Nüssen, eine heiße Suppe oder ein warmes Eier- oder Gemüsegericht und Sie werden merken, dass sich Ihr Temperaturempfinden rasch verändert.

Autor: Ulli Goschler

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