Frisch aus eigenem Anbau

Wie legt man einen Küchengarten an?

Naturgemäß bestimmt die vorhandene Größe, sowie Lichtverhältnisse und Klima, was und wie im Küchengarten angebaut werden bzw. wann und wie geerntet werden kann. Im südlichen Burgenland herrschen andere klimatische Bedingungen als im nördlichen Waldviertel… Eine sonnige und exponierte Dachterrasse mitten in der aufgeheizten Großstadt benötigt ein anderes Gießkonzept als ein schattiger Garten mit altem Obstbaumbestand am Land… diese Unterschiede gilt es zu beachten.

Anbau von Kräutern im Küchengarten
Was in keinem Küchengarten fehlen darf, auch für Anfänger einfach und rasch umsetzbar ist und wofür sogar bereits  ein paar Blumenkästen am Fensterbrett  ausreichen, ist das Anbauen von Kräutern. Sobald der Frühling seine ersten Boten schickt, sind bereits Gartencenter, Bauhäuser und Supermärkte voll mit vorgezogenen Kräutern im Topf.

Wer seine Kräuter in Blumenkästen  am Balkon oder Fenstersims kultiviert und wenig Zeit für das Gießen aufwenden kann oder will, dem sei empfohlen, Blumenkästen mit Wasserspeicher zu verwenden.

Beim Anbau der Kräuter im Beet ist u.a. darauf zu achten, welche Kräuter wie viel  Wasser und Sonne benötigen. Zudem empfiehlt es sich, die Wuchshöhe und -breite der unterschiedlichen Sorten beim Einpflanzen mit zu bedenken, damit sich im Laufe des voranschreitenden Gartenjahres die heranwachsenden Kräuter nicht gegenseitig Platz und Licht nehmen.

Ob die Kräuter bereits als vorgezogene Pflanzen ins Beet oder den Blumenkasten wandern oder ob wir auch die Aufzucht vom Samen weg selbst übernehmen, hängt von den eigenen Zeitressourcen und den erhältlichen Samen und Pflanzen ab.

Wer allerdings seine Kräuter wirklich vom ersten Samenkorn weg großzieht, sie wie kleine Kinder in den ersten Frühlingstagen noch bei Schlechtwetter ins Warme bringt und täglich in der Früh darüber freudig staunen kann, wie viel die Kleinen über Nacht wieder mal gewachsen sind… der hat zu seinem Basilikumblatt im Salat später wohl eine ganz besondere Beziehung J

Obst und Gemüse aus dem Küchengarten
Beim Anbau von Obst und Gemüse sei  den Anfängern geraten, vorerst mit einfach zu kultivierenden Pflanzen zu starten. Tomaten, Gurken, Bohnen, Salat, Radieschen, Zucchini und Erdbeeren sind  beispielsweise als Jungpflanzen leicht erhältlich und erfordern keine jahrelange Gärtnererfahrung, um die ersten eigenen Erfolge beim Ernten einzufahren.

Wer sich etwas eingehender auf seinen Garten einlassen will, der wird bald mit dem Thema Mischkultur konfrontiert werden. Im Gegensatz zur Monokultur werden hier Obst, Gemüse, Blumen und Kräuter gemeinsam in einem Beet gezogen. Welche Sorten sich mit welchen gut vertragen und einander beim gesunden Gedeihen helfen können, sollte dabei ebenso beachtet werden, wie günstige Frucht- und Düngefolgen…

Hochbeet im Küchengarten
Ein Hochbeet ist eine Variante des klassischen Gemüsebeets, das mittels Holzaufbau oder anderen Materialien wie Ziegel oder Stein neben interessanten architektonischen Akzenten im naturnahen Garten auf für den Küchengarten eine Menge Vorteile bringen kann.

Aufgrund der angehobenen Höhe ist die Gartenarbeit um einiges müheloser. Zudem verbreiten sich im Hochbeet Unkräuter weniger intensiv, da der Samenflug am Boden dichter ist. Schnecken und Wühlmäuse können mittels eigener Vorrichtungen (Gitter, Zäune) besser vom Gemüse ferngehalten werden  und durch die Verrottungswärme von schichtweise aufgebauten organischem Material (Äste, Laub, Kompost, etc.) kann das Gemüse schneller wachsen und wird optimal mit Nährstoffen versorgt. Wenn das Hochbeet mit Glas oder lichtdurchlässigen Plastikplatten abgedeckt wird, kann dieses auch als Frühbeet genutzt werden und verlängert somit die jährliche Gartensaison.

Frühbeet im Küchengarten
Ein Frühbeet dient vor allem der Aufzucht von Jungpflanzen in Monaten, wo die kalten Temperaturen eine Aussaat ins Freiland noch nicht erlauben. Es ermöglicht dem Küchengarten ein früheres Starten im Jahr und kann sogar im Winter frisches Gemüse für uns bereithalten. Im Handel  sind diverse Bausätze erhältlich. Mit ein bisschen Geschick und Phantasie, lässt sich so ein Frühbeet aber auch leicht selbst herstellen. Ein klassisches Frühbeet sollte an seiner höchsten Stelle nicht mehr als 1 m hoch und leicht schräg geneigt sein. Bedeckt wird es mit einem kipp- und abnehmbaren Glasdeckel, damit die Luft darin auf Wunsch zirkulieren kann.

Autor: Ulli Goschler

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4 Kommentare „Wie legt man einen Küchengarten an?“

  1. Kepliner
    Kepliner — 28.12.2015 um 16:13 Uhr

    danke für die Tipps

  2. Maus25
    Maus25 — 4.4.2015 um 12:13 Uhr

    Das mit dem Unkraut ist auch im normalen Gartenbeet leicht zu unterbinden indem man so pflanzt wie im Hochbeet (niedrieg zu hohe usw) und immer wieder mit Rasenschnitt oder so mulcht.Beim Bücken kommt es auch immer darauf an, was man anpflanzt. Wenn ich Tomaten in Hochbeeten sehe muss ich immer schmunzeln, weil die ja hoch werden, wenn man sie gut pflegt und dann braucht man eine Leiter zur Ernte im Herbst :)Das mit der Verrottungswärme stimmt auf jeden Fall und tut sehr vielen Pflanzen vor allem als Frühbeet sehr gut.Es muss ja nicht alles ins Hochbeet, aber es darf ruhig in jedem eines stehen.

  3. cp611
    cp611 — 3.4.2015 um 20:21 Uhr

    Tolle Tipps

  4. lydia3
    lydia3 — 23.3.2015 um 09:08 Uhr

    ein Hochbeet ist einfach herrlich, das lästige Bücken fällt weg und das Unkraut ist viel weniger als im normalen Gemüsebeet. Ich habe mittlerweile 3 grosse und vier kleine Hochbeete und das reicht gerade, mehr wäre besser, aber die Hochbeete zu machen ist nicht ganz billig.

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