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Saisonale Lebensmittel sind nicht nur geschmacklich ein Gewinn, sondern auch ökologisch sinnvoll. Wer regional und saisonal einkauft, unterstützt kurze Transportwege, spart CO₂ und erhält Produkte mit vollem Aroma. Doch gerade bei saisonalen Überschüssen – etwa im Sommer bei Beeren oder im Herbst bei Kürbis und Äpfeln – stellt sich die Frage: Wohin mit all dem Guten, wenn es nicht sofort verarbeitet werden kann? Einfrieren ist eine der effektivsten Methoden, um Lebensmittel haltbar zu machen und gleichzeitig Verschwendung zu vermeiden.
In Deutschland landeten im Jahr 2020 rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll, davon über die Hälfte in privaten Haushalten. Das entspricht etwa 78 Kilogramm pro Person und Jahr. Besonders betroffen sind leicht verderbliche Produkte wie Obst, Gemüse, Brot und Milchprodukte. Die Ursachen sind vielfältig: falsche Lagerung, Überproduktion beim Kochen, mangelnde Übersicht im Kühlschrank oder das Missverständnis rund um das Mindesthaltbarkeitsdatum.
Dabei wäre ein großer Teil dieser Abfälle vermeidbar. Die Verbraucherzentrale weist daraufhin, dass etwa 40 Prozent der Lebensmittelabfälle in Haushalten vermeidbar sind, wenn man bewusster einkauft, lagert und verarbeitet. Einfrieren bietet hier eine einfache und wirkungsvolle Lösung – besonders bei saisonalen Lebensmitteln, die in großen Mengen verfügbar sind.
Nicht alle Lebensmittel sind gleich gut zum Einfrieren geeignet. Besonders gut lassen sich Obstsorten wie Beeren, Zwetschken, Äpfel (in Stücken oder Mus), Rhabarber und Kirschen konservieren. Auch Gemüse wie Brokkoli, Blumenkohl, Erbsen, Bohnen, Spinat und Kürbis lässt sich problemlos einfrieren – oft nach kurzem Blanchieren, um Geschmack und Farbe zu erhalten.
Wichtig ist die richtige Vorbereitung:
Besonders praktisch ist das Portionieren vor dem Einfrieren. So lassen sich später bedarfsgerechte Mengen entnehmen, ohne dass Reste auftauen und erneut eingefroren werden müssen – was die Qualität beeinträchtigen kann.
Ein gut organisierter Gefrierschrank spart nicht nur Platz, sondern auch Energie. Wer regelmäßig einfriert, sollte auf eine sinnvolle Lagerstruktur achten: Ähnliche Produkte zusammen lagern, alles beschriften und mit Datum versehen. So behält man den Überblick und vermeidet unnötiges Entsorgen von vergessenen Vorräten.
Moderne Geräte bieten hier entscheidende Vorteile. Ein hochwertiger Gefrierschrank sorgt nicht nur für konstante Temperaturen, sondern auch für eine optimale Luftzirkulation und geringe Stromkosten.
Wer saisonal einkauft und einfriert, kann das ganze Jahr über auf hochwertige Lebensmittel zurückgreifen – ohne auf Importware oder Gewächshausprodukte angewiesen zu sein. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel. Im Sommer eingefrorene Beeren schmecken im Winter genauso gut im Joghurt oder als Topping für Pfannkuchen. Kürbiswürfel aus dem Herbst lassen sich im Frühling zu Suppen oder Currys verarbeiten.
Auch das Einfrieren von selbst gekochten Gerichten trägt zur Nachhaltigkeit bei. Statt Reste wegzuwerfen, können sie portionsweise eingefroren und später als schnelles Mittagessen genutzt werden. So wird nicht nur weniger verschwendet, sondern auch Zeit gespart. Die Verbraucherzentrale betont, dass durch eine praktische Haushaltsführung viele Lebensmittelabfälle vermieden werden können.
Lebensmittelverschwendung hat nicht nur soziale und wirtschaftliche, sondern primär auch ökologische Folgen. Für jedes weggeworfene Lebensmittel wurden Ressourcen wie Wasser, Energie und Ackerfläche verbraucht.
Laut Verbraucherzentrale verursacht der vermeidbare Lebensmittelmüll der EU jährlich soviele klimaschädliche Gase wie die gesamte Niederlande. Ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln – etwa durch Einfrieren – kann also einen spürbaren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Besonders effektiv ist das Einfrieren bei Produkten, die sonst schnell verderben würden.
Wer regelmäßig Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten oder vom Wochenmarkt einfriert, reduziert nicht nur Müll, sondern auch den Bedarf an industriell verarbeiteten Lebensmitteln mit hohem Energieeinsatz.
Autor: Red.