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Immer mehr Menschen entscheiden sich vegan zu leben. Grundsätzlich ist diese Lebensumstellung gesund für den Körper und die Gefahr an chronischen Krankheiten zu erkranken, sinkt. Auf tierische Erzeugnisse zu verzichten bedeutet jedoch oft, sich einseitig zu ernähren und unter Vitamin- und Eisenmangel zu leiden. Mit ein paar Tricks und dem nötigen Hintergrundwissen lässt sich das verhindern.
Es gibt einige Tricks, mit denen vegane Gerichte richtig schmackhaft werden- obwohl auf Eier, Milchprodukte und Fleisch verzichtet wird.
Milchprodukte: Sojamilch, Reismilch, Kokosmilch, Hafermilch, Getreidemilch
Käseprodukte: Seidentofu, Seitan, Sojakäse, Nährhefe, Hefeschmelz
Eier (in fester Form): Tofu, Avocado
Eier zum Binden: Sojamehl, Apfelmus
Honig: Agavensirup, Ahornsirup, Reismalz, Zuckerrübensirup, Erdnussbutter
Gelatine: Agar Agar, Fruchtpektin, Johannisbrotkernmehl, Guarkernmehl
Fleischersatz: Schwammerl, Tofu, Seitan, Sojaschnitzel, Avocado
Vegan bedeutet, dass man auf tierische Erzeugnisse verzichtet. Man verzichtet neben Nahrungsmitteln wie Fleisch, Fisch und Milchprodukte auch auf Kleidung, Kosmetik und zum Beispiel Möbel. Es bedeutet also nicht nur eine Umstellung der Nahrung, sondern eine Umstellung in allen Lebensbereichen. Die Gründe für einen veganen Lebensstil sind vielfältig. Meistens möchten Veganer in Harmonie mit der Umwelt leben und das Lebensrecht der Tiere respektieren. Sie wollen verhindern, dass Tiere gequält werden und sterben müssen. Oft sind Veganer lange Zeit Vegetarier, bevor sie sich entschließen, noch einen Schritt weiter zu gehen und komplett auf alle tierischen Erzeugnisse zu verzichten.
Vor zweieinhalb Jahrtausenden begann der bewusste Verzicht auf das Verzehren von Tieren. Allerdings war die Abkehr vom Leichenverzehr damals noch sehr religiös motiviert. Im Mittelalter gab es einen berühmten Kirchenvertreter, Hyronimus, von dem man heute weiß, dass er vegan lebte.
Erst zu Zeiten von Da Vinci traten ethische Gründe in den Vordergrund. Der Maler selbst setzte sich für eine fleischlose Ernährung ein.
Im 19. Jahrhundert gab es einen Schub in Richtung Vegetarismus und Veganismus: Die Gründung des ersten Vegetariervereins in London. Bald darauf wurde die „Vegetarian Society“ ins Leben gerufen. 1908 wurde der Verband „Internationale Vegetarier-Union“ gegründet, gleichzeitig wurde der deutsche Vegetarierbund aufgelöst. Kurz danach kam es zur Gleichschaltung der Nationalsozialisten. Erst nach dem zweiten Weltkrieg gründete sich die „Vegetarier Union Deutschlands“. 1944 wurde die „Vegan Society“ gegründet. „Vegan“- aus dem Wort VEGetariAN. Ab den 70er Jahren kam es zur „Tierrechtsbewegung“. Darauf folgten zahlreiche Bücher über Veganismus.
Manche Studien belegen, dass Veganer seltener an Übergewicht, Bluthochdruck, Gicht oder Herz-Kreislauferkrankungen leiden als Nichtveganer. Auch für Allergiker kann eine vegane Lebensweise vorteilhaft sein. In Obst und Gemüse befinden sich gesundheitsfördernde sekundäre Pflanzenstoffe, die auch das Risiko an Diabetes zu erkranken vermindern. Veganer nehmen besonders viele Ballaststoffe, Vitamine und ungesättigte Fettsäuren zu sich- dafür viel weniger der ungesunden gesättigten Fetten. So ist die Zufuhr von lebenswichtiger Folsäure und Vitamin C sehr hoch.
Trotzdem kann es zu Mangel an Vitamin B12, Calcium und Jod kommen, da auf wichtige Lieferanten wie Fleisch, Fisch und Milchprodukte verzichtet wird. Helfen können Vitaminpräparate und eine Ernährungsberatung. Der B12 Mangel ist laut einer Studie bei fast zwei Drittel der Veganer festzustellen. Dieser Mangel kann das Zentrale Nervensystem schädigen. Außerdem ist Vitamin B12 am Abbau der Aminosäure Homocystein beteiligt. Hohe Werte dieser Aminosäure erhöhen das Risiko eines Herzinfakts. Auch der Eisenmangel ist bei 40 Prozent der weiblichen Veganer verbreitet. Denn das pflanzliche Eisen kann nicht so gut aufgenommen werden wie das tierische. Experten raten Schwangeren, Stillenden und Kleinkindern von einer veganen Lebensweise dringend ab. In der frühkindlichen Entwicklung ist das Risiko hoch, dass das Nervensystem geschädigt wird.
Bei gesunden Menschen steht einer veganen Ernährung aber nichts im Wege. Wer sich professionellen Rat in Bezug auf eine Ernährungsumstellung einholen möchte, dem empfehlen wir ein klärendes Gespräch mit einem Arzt oder ausgebildeten Ernährungswissenschaftler seines Vertrauens.
Autor: ichkoche.at
Ich finde alles, was extrem ist, nicht ganz in Ordnung. Solange der Veganer Mensch Vitamin B 12 als chemisch produziertes "Zusatzmittel" zu sich nehmen muss, ist Veganismus - meiner Meinung nach - nicht für die Menschen ausgedacht.Aber der Beitrag ist ganz gut geschrieben.
Alles mit Maß und Ziel. So funktioniert's ;o)
Ich bin auch dafür, dass man weniger Fleisch ist und sich gesünder von Gemüse und Obst ernährt, aber verzichten auf Möbel und Kleidung wie soll denn das gehen.
Ich würde mich mal sehr über einen veganen Kochkurs freuen! :)
Man kann auch vieles übertreiben
so ein Blödsinn. Vegetarier, naja das lasse ich mir noch gefallen. Aber das Andere geht gar nicht. Ok wenn man Gäste hat, ist Vegetarisch noch eventuell zu verkraften. Die Anderen essen das was auf den Tisch kommt oder sie lassen es bleiben. Ist mir auch egal wenn sie beleidigt sind. Dann müssen sie halt wegbleiben.
sehr interessanter Beitrag!
jeder soll essen wie er will
Hast recht :-)
Jeder soll selbst entscheiden welche Ernährungsform er wählt. Ich ernähre mich vegetarisch, finde es aber auch nicht gut diese Fleischersatz Fertigprodukte zu essen. Warum muss ein Vegetarier ein "Fleischlaibchen" ohne Fleisch essen, welche aber wie ein echtes schmecken soll? Dann kann man ja gleich ein echtes essen, welches dann sicher "gesünder" ist wenn es aus artgerechter Tierhaltung kommt.
Ich glaube dass eine abwechslungsreiche Ernährung für mich das beste ist. Ich möchte nicht gänzlich auf Fleisch verzichten. Aber schneien weile jedenfalls keines mehr aus Massentierhaltung. Und nur mehr 1-2x pro Woche. Dann aber hochwertig, artgerecht gehalten und vor Ort geschlachtet. Eine Freundin, die schon lange Vegetarierin ist und seit einer Weile vegan lebt, ist sehr oft unerklärlich krank. Ich glaube um sich vegan gesund zu ernähren ist sehr viel Wissen und noch mehr selbst kochen nötig. Was für mich absolut nicht in Frage käme, sind die ganzen Fleischersatz-Fertigprodukte dir vor Zusatzstoffen nur so strotzen. Auch sind leider viele andere "Ersatzprodukte" so stark verarbeitet und mit sovielen Geschmacksverstärkern, Konservierungsmitteln etc vollgestopft! Das find ich eklig. Ich mag's gerne vegetarisch, aber nur ohne dieses ganze (Gen)Soja, Seitan, u.ä. Zeug!
Danke für den Ratschlag, werde versuchen langsam umzustellen.
Zahlreiche Studien haben ergeben, dass Fleisch der Klimakiller Nr.1 ist! Für die Umwelt ist es also weitaus gesünder sich vegetarisch oder vegan zu ernähren. Die Beispiele für Ersatzmittel für tierische Produkte, die im Artikel genannt werden stammen nur teilweise aus dem Ausland und man muss sie ja nicht ALLE verwenden um diesen Ernährungsstil leben zu können. Ich und meine Familie leben vegetarisch und milchfrei und wir haben seit Jahren weder Kokosmilch, noch Mangos oder Agavendicksaft zu uns genommen ;-)Sojamilch wird von verschiedensten Marken ausschließlich in Österreich hergestellt, Gemüse und saisonales Obst kann ich auch in der Gegend kaufen... Was ist hier also klimaschädlich?Ich schicke dir einen Artikel mit, der klar zeigt, wie gefährlich der übermäßige Fleischkonsum sich auf unsere Erde auswirkt: https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2012-07/klimakiller-fleischEs ist nur einer von vielen Artikeln, du kannst das auch ganz einfach googlen.Meine Meinung ist, dass jede Person selbst entscheiden muss, welche Ernährungsweise sie wählt. Ich denke, dass man sich auch mit mageren Fleischsorten / Fisch gut und gesund ernähren kann. Man sollte auf eine ausgewogene Ernährung achten, aber auch Klimaschutz und ethische Gründe berücksichtigen und niemanden "runtermachen" weil er etwas isst oder nicht isst. :-) Jedem das Seine!Liebe Grüße, Sara
Kokosmilch, Agavendicksaft, Kiwi, Mangos, Afrikanische Gewürze, Erdnuss und Soja natürlich auch! Sojaanbau ist aber bei uns eher nur im Osten möglich feucht-warmen Klima. Bei Trockenperioden fällt die Ernte schlecht aus. Folgenden Link von der Landwirtschaftskammer zum Sojaanbau in Österreich https://www.soja-aus-oesterreich.at/downloads/Kulturanleitung%20LK%20NOE.PDFIch bin trotzdem der Meinung, abwechslungsreiche Nahrung bringts. Und wer einen eigenen Garten hat, soll auch sein Gemüse/Obst anbauen, und nicht alles unter Steinen oder Rasen verschwinden lassen.
Wenn ich mir das hier aber so durchlese, kommen die meisten Stoffe aus weiter Ferne und werden nicht hier Regional hergestellt. Also muss man sich entscheiden, möchte ich Vegan leben, oder bevorzuge ich die heimische/regionale wegen des geringeren CO2 Ausstosses. Ich entscheide mich deshalb lieber regional, bio, und unverarbeitet.
welche Produkte meinst du denn, die von weit herkommen, Soja kannst ja wohl nicht meinen ;)