Butterrübe

Wer einen der vielen Namen dieser Rübe hört, rümpft gern die Nase. Bei den Älteren ist sie als Kriegsessen verpönt, von Jüngeren wird sie kaum beachtet. Zu Unrecht. Anspruchslos im Anbau, schnellwachsend und ertragreich hat diese Rübe früher so manche Familie vor dem Schlimmsten bewahrt: in Zeiten mit wenig bis nichts zu essen, hatte die Butterrübe jedenfalls Konjunktur.
Zumindest die Namensvielfalt ist üppig für die Butterrübe, die Erinnerungen an karge Kost weckt: Steckrübe, Wruke, Dotsche, Dorsche, Schmalzrübe, Unterkohlrabi, Ananas, Butterrübe bzw. Bodenrübe lauten die Bezeichnungen der alten Kulturpflanze, deren genaue Herkunft ebenso unbekannt ist wie ihre Wildformen. Vermutet wird, dass sie vor einigen Jahrhunderten im westlichen Mittelmeergebiet aus Kohlrabi und Herbstrübe gezüchtet wurde. Wahrscheinlich wurde sie schon von Galliern und Kelten angebaut, der erste Nachweis ihrer Kultivierung stammt aber aus Babylon.
Neben wertvollen Mineralstoffen liefert die Butterrübe vor allem die Vitamine B1 und B2 sowie reichlich Vitamin C. Obwohl sie sehr stärkereich ist, ist sie aufgrund ihres hohen Wasseranteils. Ihr Geschmack ähnelt herb-süßer Karotten.
Einfach nur kurz blanchiert oder evtl. knapp gegart hat die Butterrübe ein mild süßliches Aroma und einen ausgezeichneten Wohlgeschmack.