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Die richtige Ernährung in der Menopause

05.06.2025, Red.

Die richtige Ernährung in der Menopause

Sobald Östrogen und Progesteron in den 40ern Achterbahn fahren, verändert sich Ihr Stoffwechsel spürbar. Der Grundumsatz sinkt um rund 300 kcal pro Tag, Muskelmasse schwindet, Fettpolster bevorzugen plötzlich die Bauchregion. Mit einem clever angepassten Speiseplan halten Sie Gewicht, Knochen und Stimmung im Lot – ganz ohne Crash-Diät.

Ballaststoff-Basis: 30 g sind das neue Minimum

Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkorn und Nüsse liefern unverdauliche Kohlenhydrate, die dreifach punkten. Sie füttern das Darmmikrobiom, stabilisieren den Blutzucker und beugen Verstopfung vor, die wegen des sinkenden Östrogenspiegels häufiger wird.

Starten Sie den Tag zum Beispiel mit Overnight Oats aus Haferflocken, Leinsamen und Beeren. Zwei Esslöffel Leinsamen decken schon knapp ein Drittel des Tagesbedarfes an Ballaststoffen und steuern gleichzeitig Phytoöstrogene bei, die Hitzewallungen mildern können.

Protein-Upgrade: 1,2 g pro Kilo Körpergewicht

Mit jeder Dekade verlieren Frauen ohne Krafttraining bis zu 8 % Muskelmasse. Setzen Sie deshalb bei jeder Mahlzeit auf hochwertige Eiweißspender:

  • Frühstück: Magerquark mit Mandeln und Apfelkompott
  • Mittag: Linsensalat mit Rucola, Feta und Rapsöl
  • Abend: Forellenfilet aus Schweizer Zucht mit Ofengemüse

Diese Verteilung liefert etwa 90 g Protein bei 60 kg Körpergewicht. Das ist genug, um Muskeln zu erhalten und gleichzeitig lange satt zu bleiben.

Wichtig: Der Körper kann nur rund 40 g pro Mahlzeit verwerten, daher lieber drei solide Hauptmahlzeiten als ständiges Snacking.

Kalzium und Vitamin D für starke Knochen

Östrogen schützt normalerweise die Knochenmatrix. Fehlt das Hormon, steigt das Osteoporoserisiko rapide.

Täglich 1 000 mg Kalzium kombiniert mit ausreichend Vitamin D (20 µg) sind daher Pflicht. Neben klassischen Milchprodukten punkten kalziumreiche Mineralwässer, Brokkoli, Grünkohl und Mandeln. Ein Glas Milch (200 ml), 30 g Käse und 200 g Federkohl decken den Bedarf nahezu komplett.

Vitamin D produziert die Haut zwar selbst, doch gerade in lichtarmen Monaten und jenseits des 50.Breitengrads reichen die Sonnenstunden oft nicht – ärztlich begleitete Supplemente können sinnvoll sein.

Fette clever wählen: Mehr Omega-3, weniger Trans

Fett liefert mit 9 kcal/g die meiste Energie, doch nicht jede Quelle ist problematisch. Entscheidend ist das Fettsäureprofil:

  • Förderlich: Kaltgepresstes Raps-, Walnuss- und Leinöl, Baumnüsse, Avocado, Lachs, Makrele
  • Bremser: Industrielle Transfette in Gebäck, Snacks und Margarine

Omega-3-Fettsäuren (EPA, DHA, ALA) modulieren Entzündungsprozesse, wirken positiv auf Blutfette und begünstigen ein stabiles Herz-Kreislauf-Profil, das nach der Menopause stärker belastet ist. Zwei Fischportionen pro Woche oder ein täglicher Esslöffel Leinöl bringen Sie auf Kurs.

Blutzucker managen: Kohlenhydratqualität zählt

Komplexe Vollkornkohlenhydrate sättigen nachhaltig und lassen den Insulinspiegel nur flach ansteigen – wichtig, weil starke Schwankungen Hitzewallungen, Heißhunger und Stimmungstiefs triggern können. Greifen Sie zu Roggen- oder Dinkelvollkornbrot, Hafer, Quinoa und Linsen statt Weißmehlprodukten. Süßes bleibt selbstverständlich erlaubt, doch besser als Dessert nach einer protein- und ballaststoffreichen Mahlzeit genießen; so fällt der Blutzuckerpeak geringer aus.

Hitzewallungen kulinarisch dämpfen

Als „Firestarter“ gelten Alkohol, Koffein, scharfe Gewürze und stark gesalzene Speisen – alles Stoffe, die die Gefäße erweitern. Wenn Sie häufige Wärmewogen quälen, experimentieren Sie mit Kräuteraromen wie Zitronenmelisse, Petersilie oder mildem Kurkuma statt Chili. Trinken Sie lauwarme Salbei- oder Pfefferminztees; deren ätherische Öle können die Schweißproduktion bremsen.

Rhythmus statt Dauerknabbern

Intervallpausen von mindestens vier Stunden zwischen den Hauptmahlzeiten schenken dem Insulinspiegel Erholungszeit. Wer gerne mit intermittierendem Fasten arbeitet, setzt auf ein 14:10-Fenster (14 h ohne Energiezufuhr, 10 h Essenszeit), verlegt aber nicht das Frühstück, sondern die späte Abendmahlzeit. So bleibt Energie tagsüber verfügbar und der Schlaf leidet nicht unter Nachtfasten-Kurzhungern.

Wer zusätzlich gezielt Pfunde verlieren möchte, findet in diesem Leitfaden zum Abnehmen in den Wechseljahren alltagstaugliche Strategien.

Hydration ohne versteckten Zucker

Mindestens 1,5 l Flüssigkeit pro Tag sind Pflicht, mehr bei Sport oder Sommerhitze. Wasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees oder verdünnte Fruchtschorlen sind erste Wahl. Light-Getränke mit künstlichen Süßstoffen liefern zwar kaum Kalorien, beeinflussen aber die Geschmacksschwelle für Süßes und können das Verlangen nach Zucker sogar anheizen.

Phytoöstrogene als milde Helfer

Isoflavone aus Sojabohnen, Lignane aus geschrotetem Leinsamen oder Roggen können sanft an Östrogenrezeptoren andocken und Symptome wie Nachtschweiß abmildern. Schon 30 g Tofu oder 200 ml Sojadrink täglich liefern klinisch relevante Mengen – kombiniert mit der ballaststoffreichen Kost ein echtes Doppelplus.

Individualität und professionelle Begleitung

Körperliche Reaktionen variieren stark. Wer trotz ausgewogener Ernährung in den Wechseljahren unter starken Beschwerden leidet oder unsicher ist, ob Kalzium-, Vitamin D- oder Eisenstatus stimmt, sollte Laborwerte checken lassen. Diätologinnen, Ernährungsmediziner und Gynäkologinnen beraten individuell – besonders, wenn eine Hormonersatztherapie erwogen wird oder chronische Erkrankungen vorliegen.

Kombination mit Bewegung und Stressmanagement

Ernährung wirkt am besten im Trio mit Aktivität und Entspannung. Zwei Krafttrainings pro Woche halten Muskulatur und Knochen stark; tägliche 30 Minuten zügiges Gehen heben die Stimmung durch Serotoninausschüttung. Achtsame Esspausen, Yoga oder Atemübungen senken Cortisol – das Stresshormon, das sonst Fettablagerung am Bauch begünstigt.

Praktischer Wochenplan in Kurzform

Tag

Frühstück

Mittagessen

Abendessen

Snack-Idee

Mo

Protein-Smoothie mit Sojadrink, Beeren, Leinsamen

Belugalinsen-Salat, Rucola, Feta

Gebratener Saibling, Ofenfenchel

Handvoll Mandeln

Di

Hafer-Porridge mit Apfel, Zimt

Vollkornwrap mit Kichererbsen-Hummus

Tofu-Stir-Fry, Brokkoli, Sesam

Naturjoghurt + Pfirsich

Mi

Roggenbrot + Avocado + Ei

Quinoa-Bowl, Edamame, Rotkraut

Lachs aus dem Ofen, Süßkartoffel

Zwei Reiswaffeln + Mandelmus

Do

Griechischer Joghurt mit Walnüssen & Heidelbeeren

Dinkel-Pasta mit Spinat und Räucherlachs

Puten-Chili mit Kidneybohnen

Karottensticks mit Hummus

Fr

Chia-Pudding mit Mango

Buchweizen-Taboulé mit Kichererbsen

Regenbogenforelle & Quinoa-Pilaw

Magerquark mit Ananas

Sa

Smoothie-Bowl mit Grünkohl & Banane

Süßkartoffel-Schwarzbohnen-Salat

Nori-Rolls mit Tofu & Avocado

Dunkle Schokolade (2 Stück) & Mandeln

So

Rührei mit Spinat auf Roggentoast

Linsensuppe mit Karotten & Sellerie

Gegrillte Garnelen mit Avocado-Salsa

Apfelscheiben mit Erdnussbutter

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