Foto: Rita Newman Lebensministerium
Tiroler Küche
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Es wächst auf Wiesen, Äckern und Waldwegen, wuchert im Garten und nervt so manchen Hobbygärtner: Unkraut. Doch es gibt auch praktisches Unkraut. Die Delikatessen aus Wald und Wiese bereichern die hauseigene Feinschmeckerküche und zaubern so manche kulinarische Hochgenüsse auf den Teller.
Wildes für den Kochtopf
Wildkräuter oder Wildpflanzen, Unkraut also, waren früher fixer Bestandteil der Speisekarte. Doch im Laufe der Zeit wurden die Wildpflanzen von den Kulturpflanzen aus der Küche verdrängt. Heute halten sie langsam wieder Einzug in die Haute Cuisine. Wildkräuter sind krautige Pflanzen, die zum Verzehr geeignet sind und nicht gezüchtet werden, sondern frei in der Natur wachsen. Sie schmecken intensiver als die gezüchteten Sorten und können ohne viel Aufwand in den eigenen Garten eingesät werden.
Klassiker Löwenzahn
Wildkräuter sind wahre Kraftbomben. Der Klassiker im Frühjahr ist der Löwenzahn. Er schmeckt lecker und aktiviert die Nieren, die Galle, die Leber, den Stoffwechsel und stärkt die Abwehrkräfte. Am bekanntesten ist der „Röhrlsalat“. Dabei wird aus den frischen Blättern ein Salat mit gerösteten Erdäpfeln zubereitet. Wer will, kann den Salat mit Kernöl verfeinern. Klein geschnitten passt der Löwenzahn in die Suppe, in Soßen, aufs Butterbrot oder zu Gemüse. Wird der Löwenzahn gedünstet, erhält man einen feinen Spinat. Die Blüten lassen sich optimal zu Tee verarbeiten oder man gewinnt einen Saft – ähnlich wie aus Holunder.
Schmackhafter Wildwuchs
Der Sauerampfer heißt nicht umsonst so. Er schmeckt sauer, lässt sich aber optimal als Würzkraut für Salate, Suppen, Pürees, Fische, Kräuterbutter oder pikante Palatschinken einsetzen. Ein besonderes Highlight ist eine Sauerampfer Suppe.
Bärlauch oder Brennessel können wie Spinat verarbeitet oder als Fülle für Nudeln oder Ravioli verwendet werden. Allerdings ist der Bärlauch in freier Natur schwierig von den giftigen Maiglöckchen zu unterscheiden.
Ein ebenfalls würziger Geselle ist der Geißfuß oder Giersch. Er ist auch bekannt als das Gichtkraut. Die gekochten hellgrünen Blätter ergeben ein schmackhaftes Püree. In kleinen Dosen ist der Geißfuß eine gute Alternative zur Petersilie.
Die milde Schafgarbe kommt in der Küche als Gewürz oder Gemüse zum Einsatz. Die Frühlingsblätter peppen den Salat auf und sind überaus gesund. Sie enthalten ätherische Öle.
Bunter Teller
Auch die Blumen von Wildpflanzen eignen sich zum Verzehr, sofern sie nicht mit Chemikalien behandelt wurden. Essbare Blumen sind zum Beispiel Rosen, Bärlauchblüten, Gänseblümchen, Flieder, Holunder, Löwenzahn, Schnittlauchblüten, Klee, Lavendlblütenblätter, Ringelblumen oder Sonnenblumen. Giftig sind Goldregen, Oleander, Maiglöckchen, Eisenhut, Christrose und Tollkirschen.
Tipps zum Sammeln
Für Wildpflanzen und Blüten gilt: nur jene sammeln, die man wirklich kennt und eindeutig zuordnen kann. Die beste Erntezeit ist der Vormittag. Hier sind die Kräuter am saftigsten. Wildpflanzen sollten nicht dort gepflückt werden, wo sie starken Umwelteinflüssen ausgesetzt sind, wie zum Beispiel an der Autobahn. Achten sollte man auch auf den Zustand der Pflanzen. Wenn sie die angebissene Stellen oder Flecken aufweisen, sollte man sie lieber stehen lassen. Prinzipiell sollte eine Pflanze nie ausgerissen werden. Am besten schneidet man die Pflanze sanft mit einem Messer ab – schließlich sollen die wilden Genüsse wieder nachwachsen.
Autor: Anita Arneitz
Das 2är toll, saisonale wildkräuterrepte im Newsletted
Löwenzahnsalat kommt bei uns jetzt im Frühling fast jeden Tag auf den Tisch. Beim Ausstechen lasse ich immer etwas Wurzel dabei. Dies verursacht zwar einen leicht bitteren Geschmack, ist aber sehr gut für die Leber Mit einer noch warmen gekochten Kartoffel und viel Knoblauch ist der Löwsenzahn ein sehr guter basischer Salat, den man nach Kräuterpfarrer Weidinger kurmäßig genießen sollte
Auch die Meerschweinchen essen sehr gerne die Löwenzahnblätter.
Bärlauch, Brennessel und auch Löwenzahn verwende ich in der Küche. Löwenzahn nur für Salat und Bärlauch, Brennessel für die verschiedensten Gerichte (Suppe, Strudel, nockerl usw.).
wäre auch sehr interessant zur passenden Saison Wildkräuterrezepte im Newsletter zu bekommen
Es schmeckt ist gesund und "umsonst"
Jetzt ist Bärlauchzeit-
Schmeckt gut, ist gesund und sieht auch noch wunderschön aus.
wenn man diese Speisen mehr schätzen würde
Sauerampferesuppe ist für mich auch immer eine tolle Abwechslung.Also danke für diesen Artikel!
Sehr interessant, Sauerrampfer wirkt auch verdauungsfördernd!
Jetzt vor Ostern geht es noch zum Bärlauch und Brennnesselsammeln
"Kurs" mit Spaziergang in freier Natur wär optimal
Ja, bei mir wächst so viel im Garten - kann gar nicht so viel essen!
Ein Kurs für Wildkräuter sammeln wäre eine Idee, damit man die Kräuter alle erkennt
Brennessel und Sauerampfer kenne ich noch von meiner Kinderzeit.Und Brennesseltee trinke ich heute noch gerne, am liebsten ganz frisch.Danke für die tollen Erklärungen.
Gesünder geht nicht, ein kleiner Spaziergang, ein wachsames Auge, und zuhause kann man mit den gefundenen Kräutern wieder etwas für die Gesundheit kochen.
auch eine super dekoration :)
Hallo, na aussehen tut es ja schon toll. Wenn es genauso lecker ist. Probieren würde ich es jedenfalls. "Wenn ich eingeladen werde!" Hahaha, Hmmm, MAMPFI
interessant man muß unbedingt darauf achten,dass man diese Kräuter ungespritzt pflückt(am besten aus dem eigenen Garten,was nützt der schönste Salat,wenn er schon durch die halbe Welt gereist ist......)
Das Thema habt ihr gut getroffen - billig & gesund...was will man mehr!?Werde in Zukunft sozusagen das Unkraut im Garten nicht mehr ausreißen ;-)